Schock-Rock-Opa ALICE COOPER serviert Überraschendes: Beim neuen Werk „Paranormal“ langt Herr Furnier nicht nur auf gleich zwei Silberlingen zu. Er hat auch eine Mini-Reunion mit der Urbesetzung seiner Band am Start und schaut stilistisch deutlich in den Rückspiegel.
Erstmal geht es allerdings sehr cooperesk los: Die eröffnende Titel-Nummer ist ein typischer Gruselsong bei der DEEP PURPLE-Tieftöner Roger Glover den Bass beisteuert. Allerdings erkennt man den nun immerhin fast 70 Lenze alten Herr Cooper darauf stellenweise kaum wieder, so üppig hat hier Produzent Bob Ezrin mit Effekten zugeschlagen. In der Folge ist kompositorisch nicht alles Gold, was glänzt: Songs wie „Dead Flies“ sind schon ganz in Ordnung aber nicht gerade der kommende Klassiker. Interessant wird es aber wieder bei „Fallen In Love“, wo ZZ TOPs Billy Gibbons gastiert und einen deutlichen Boogie-Einschlag hinterlässt. Außerdem konnte Cooper U2-Drummer Larry Mullen gleich für mehrere Nummern gewinnen.
Auch folgen im weiteren Verlauf mit dem schmutzigen „Dynamite Road“ oder dem rotzigen Garagen-Rocker „Private Public Breakdown“ echte Kracher. All das wird von Coopers aktueller Truppe saftig und dynamisch serviert. Auf Scheibe Nummer 2 kommen dann die Momente, auf die Cooper-Fans sicher am sehnsüchtigsten gewartet haben. Mit dem bublegummigen „Genuine American Girl“ und „You And All Of Your Friends“ folgen die überraschende Lebenszeichen der Urbesetzung. Und die ist offensichtlich noch ganz lebendig und spielfreudig. Vielleicht lässt das auf mehr von der Truppe hoffen. Als Dreingabe gibt es noch sechs Live-Nummern, von denen man nicht so recht weiß, was sie eigentlich auf der Scheibe zu suchen haben. Nicht schlecht, aber irgendwie überflüssig. Insgesamt gutes Album, das man aber vielleicht nicht unbedingt zur Doppel CD hätte aufpumpen müssen. -nhs
1. Paranormal
2. Dead Flies
3. Fireball
4. Paranoiac Personality
5. Fallen In Love
6. Dynamite Road
7. Private Public Breakdown
8. Holy Water
9. Rats
10. The Sound Of A
11. Genuine American Girl
12. You And All Of Your Friends
13. No More Mr. Nice Guy (Live)
14. Under My Wheels (Live)
15. Billion Dollar Babies (Live)
16. Feed My Frankenstein (Live)
17. Only Women Bleed (Live)
18. School's Out (Live)
18.11. Krefeld – Königspalast
20.11. Aurich – Sparkassen-Arena
21.11. Frankfurt – Jahrhunderthalle
23.11. Berlin – Tempodrom
24.11. Neumarkt – Jurahalle
25.11. Ludwigsburg – Mhp Arena
27.11. Wien (At) – Stadthalle