Die Zockertruppe um Arjen Anthony Lucassen serviert uns mit ihrem Doppellive-Album – wie der Titel schon andeutet – einen livehaftigen Durchmarsch durch ihr Schaffen seit 1995. Mitgeschnitten wurde das ganz bei den 2017er Tilburg-Konzerten.
Wie nicht anders zu erwarten kommen dabei Liebhaber von progressiven Klängen (auch der härteren Gangart) voll auf ihre Kosten. In den letzten 23 Jahren hat der niederländische Multiinstrumentalist mit seinem Projekt AYREON eine ganze Latte hochklassiger und aufwändig produzierten Konzeptalben mit allerlei namhaften Gästen serviert. Zuletzt feierte er mit dem SciFi-Epos „The Source” 2017 Erfolge. Der 56-jährige leidet allerdings bis heute unter heftigem Lampenfieber.
Daher sind Auftritte eher dünn gesät. Für die im September letzten Jahres an drei aufeinander folgenden Abenden in Tilburg stattfindenden Gastspiele waren deshalb die 9000 Karten binnen Tagesfrist weg. Den dort gebotenen Parforceritt durch die AYREON-Historie kann man auf dem vorliegenden Live-Dokument nachhören (und in der DVD-Fassung auch sehen).
30 Kameras hatte der Maestro im 013 Poppodium in Stellung gebracht. Und Lucassen bot gleich zwei Dutzend prominente Gastmusiker auf, so etwa die Sängerinnen und Sänger waren mit von der Partie: Floor Jansen und Marco Hietala (NIGHTWISH), Damian Wilson (THRESHOLD), Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN), Tommy Karevik (KAMELOT), Anneke van Giersbergen (THE GENTLE STORM), Jonas Renkse (KATATONIA), Mike Mills (TOEHIDER), Marcela Bovio (STREAM OF PASSION), Irene Jansen und Jay van Feggelen (AYREON), Robert Soeterboek (STAR ONE), John Jaycee Cuijpers (PRAYING MANTIS), Edward Reekers (KAYAK), Maggy Luyten (NIGHTMARE) und Lisette van den Berg (SCARLET STORIES).
Als Stammband hatte er Ed Warby (Drums), Johan van Stratum (Bass), Marcel Coenen (Leadgitarre), Ferry Duijsens (Gitarre) und Joost van den Broek (Keyboards) engagiert. Hinzu kamen Ben Mathot (Geige), Jeroen Goossens (Flöte, Holzbläser) sowie Maaike Peterse (Cello). Unglaublicher Aufmarsch erstklassiger Musiker.
Die servierten in mehr als zwei Stunden Spielzeit Material aus sämtlichen AYREON-Alben. So waren neben dem aktuellen „The Source”, auch Auszüge aus „The Theory of Everything” (2013), „01011001” (2008), „The Human Equation” (2004), „Universal Migrator Part 1” und „…Part 2” (2000), „Into the Electric Castle” (1998) und „Actual Fantasy“ (1996) zu hören. Auch das 1995er-Debüt „The Final Experiment” fehlte nicht. Und diese Parade großartiger Kompositionen wurde von diesem Großensemble perfekt umgesetzt.
Das Bühnenbild war dank fetter Projektionen auf einen riesigen HD-Bildschirm, der im Hintergrund die gesamte Bühnenbreite einnahm, einfach umwerfend, wie man etwas bei „Valley Of The Queens“ https://youtu.be/TbebO5BZi-I oder „Everybody Dies“ https://youtu.be/9AAXtUdM7xE sehen und hören kann. Lohnende Anschaffung. -FraHo
1. Prologue
2. Dreamtime
3. Abbey Of Synn
4. River Of Time
5. The Blackboard
6. The Theory Of Everything
7. Merlins Will
8. Waking Dreams
9. Dawn Of A Million Souls
10. Valley Of The Queens
11. Ride The Comet
12. Star Of Sirrah
13. Comatose
14. Day Sixteen Loser
15. And The Druids Turned To Stone
16. The Two Gates
17. Into The Black Hole
18. Actual Fantasy
19. Computer Eyes
20. Magnetism
21. Age Of Shadows
22. Intergalactic Space Crusaders
23. Collision
24. Everybody Dies
25. The Castle Hall0
26. Amazing Flight In Space
27. Day Eleven Love
28. The Eye Of Ra