Biff Byford, hauptberuflich Frontmann und irgendwie auch Mastermind der NWOBHM-Veteranen SAXON, macht es alleine. Zumindest ausnahmsweise mal. Denn mit “School of Hard Knocks” serviert er uns sein erstes Solo-Werk und kommt in Bälde auch solistisch für ein paar Auftritte mit einem Bühnenprogramm vorbei.
Sooo furchtbar anders als SAXON ist dann das, was einem eingangs der Solo-Scheibe entgegen schalt, nun allerdings nicht: Ziemlicher klassischer NWOBHM-Sound, traditioneller Hardrock britischer Machart halt. Nummern wie “Welcome To The Show” und “School Of Hard Knocks” könnten auch ohne Probleme auf einer Platte seiner Hauptband sein. Sie hätten dem in den letzten Jahren doch sehr kalkulierten und etwas steril produzierten Sound der Band vielleicht ganz gut zu Gesichts gestanden, greifen sie doch unüberhörbar auf den Sound der „Wheels Of Steel”-Ära zurück. Der folgende Historienschinken „Inquisitor”, der sich mit der spanischen Inquisition befasst, beschränkt sich auf ein wenig Flamenco-Gitarre und Biffs düsteren „Spoken Word“-Beitrag. Interessant. Hier kann Biff seiner Vorliebe für historische Stoffe frönen. Bei „The Pit and the Pendulum” versucht der Meister es dann mit ein bisschen Prog-Metal, bei der sich progressive Staccato-Passagen mit sphärischen Teilen abwechseln. Hier verlässt er dann tatsächlich den bei SAXON üblichen Rahmen. Das gilt auch seine Version des SIMON & GARFUNKEL-Klassikers „Scarborough Fair”. Der gerät allerdings etwas arg voraussehbar. Ein bisschen ratlos hinterlässt einen auch die wenig veränderte Version des WISHBONE ASH-Gassenhauers „Throw Down The Sword”.
Trotzdem insgesamt ein ordentliches Solo-Debüt. SAXON-Fans werden sicher sehr angetan sein, nicht zuletzt, weil Biff sich allerlei prominente Gastbeiträge, unter anderem von Phil Campbell (MOTÖRHEAD), Alex Holzwart (RHAPSODY OF FIRE), Dave Kemp (WAYWARD SONS) und SAXON-Kollege Nibbs Carter sichern konnte. Ansonsten wird Byford auf „School Of Hard Knocks” von Fredrik Åkesson von OPETH an der Gitarre , Christian Lundqvist (Drums) und Gus Macricostas am Bass sachkundig begleitet.
Spannend werden dürften dann die Solo-Shows. Die erste Hälfte ist eine „Spoken Word”-Show mit Don Jamieson von der VH1 Classic’s “That Metal Show”, der mit Biff über dessen Karriere und allerlei Rock n’ Roll Anekdoten plaudert. In der zweiten Hälfte des Abends geht es dann auch musikalisch handfest zur Sache. „In der Show werde ich einige alte Songs, einige neue Songs, ein paar Coverversionen und natürlich Stücke aus meinem Solo Album spielen”, verrät Bifford vorab. In unseren Breiten gastiert er am 2. Mai im Essener Turock.
Vorher lässt er sich allerdings ja auch noch mit seiner Hauptband bei uns sehen: Am 7. März 2020 kommen SAXON zu ihrem Nachholtermin ihrer “Castles & Eagles”-Jubiläumstour in die Mitsubishi Electric Halle nach Düsseldorf. Dort können sich Fans auf eine Vollbedienung mit SAXON-Klassikern freuen. Das 40. Bandjubiläum feiern SAXON mit der Düsseldorfer Metal-Queen DORO sowie den NWOBHM-Ikonen DIAMOND HEAD und TYGERS OF PAN TANG. Die eigentlich für Oktober 2019 vorgesehene Show musste wegen einer dringenden Herzoperation bei Byford verschoben werden. Davon hat er sich offenkundig wieder gut erholt.-nhs
1. Welcome to the show
2. School of hard knocks
3. Inquisitor
4. The Pit and the pendulum
5. Worlds collide
6. Scarborough fair
7. Pedal to the metal
8. Hearts of steel
9. Throw down the sword
10. Me and you
11. Black and white
Biff Byford Solo
02. Mai Essen, Turock
05. Mai Hamburg, Gruenspan
06. Mai Osnabruck, Rosenhof
12. Mai Berlin, Passionskirche
13. Mai München, Technikum
SAXON
07. März Düsseldorf Mitsubishi Electric Halle
25. Juni 2020 Stuttgart Schleyerhalle
29. Juni 2020 München Zenith
10. Juli 2020 Halle Peißnitzinsel