Charlotte Roche ist wieder da. Diesmal mit einer wiederum detailverliebten Schilderungen aus dem Privatesten, die aber eher um Oralverkehr und ehelich-gemeinschaftliche Bordellbesuche kreisen, als um Menstrualblut und Fäkalausscheidungen wie im Erstling "Feuchtgebiete". Neben "drastischer Offenheit" habe sie da "auch Sensibilität und ungestümen Witz" gezeigt, meint der Pressetext. Und auch diesmal widmet sie sich eines "unserer letzten Tabus: dem ehelichen Sex. Und der Frage, wie ein Paar es schafft, für immer zusammenzubleiben", teilt der Verlag mit. Mag sein. Allerdings ist das wiederum alles doch sehr gewollt schockierend, zumal ihr eigenes tragisches Familiendrama und die folgende Keilerei mit den überaus übergriffigen Teilen der Medienlandschaft gleich mit (oder vor allem) verarbeitet wird, auch in der öffentlichen Begleitung des Buchs. Muss man nicht gelesen haben.