Gleich sechs hochkarätige Metal-Shouter nebst Symphonieorchester hatten gerufen, aber gekommen waren nur wenige hundert Fans. Bei der Christmas Metal Symphony war im Ruhrkongress Bochum am 18. Dezember noch reichlich Platz.
Und dass die Daheimgebliebenen Epochales versäumt hätten, konnte man auch nicht behaupten. Dabei war die Papierform beeindruckend: JOEY BELLADONNA von ANTHRAX, FLOOR JANSEN von NIGHTWISH, EX-ACCEPT-Röhre UDO DIRKSCHNEIDER, JOACIM CANS von HAMMERFALL, die ex-HELLOWEEN und heutige UNISONIC-Sirene MICHAEL KISKE sowie TESTAMENT-Frontschwein CHUCK BILLY gaben sich die Ehre. Für kompetente Begleitung sorgte die sechsköpfige Metalband METALFORCE 1 und ein 32 köpfiges klassisches Orchester, geleitet von Marcel Heijnen.
Allerdings machten die Verantwortlichen aus diesem Großaufgebot zu wenig. Das Orchester blieb über weite Strecken stumm, die wenigen Orchester-Arrangements hinterließen keinen besonderen Eindruck. Viele der Hits aus dem Repertoire der Gaststars wurden handwerklich ordentlich und außerordentlich konventionell von der Backing Band runtergenudelt. Kann man haben, muss man aber auch nicht. Neben Gassenhauern von ANTHRAX, NIGHTWISH, ACCEPT, HELLOWEEN oder TESTAMENT gab es immer mal wieder ein Klassiker-Cover von HEART, AC/DC oder BLACK SABBATH. Die Krönung war das Duett "Phantoms der Oper" von FLOOR JANSEN und JOACIM CANS. Der Titel „Christmas Metal Symphony“ kann jedoch allenfalls kalendarische Hintergründe haben. Bis auf das wiederum sehr konventionelle „Stille Nacht“-Finale war von metallischen Weihnachtsklängen keine Spur. Der geneigte Zuhörer wünschte sich da einfach mal die originelle Thrash-Fassung des Songs von CHUCK BILLY. Insgesamt handwerklich ordentlich aber musikalisch eher enttäuschend. -nhs
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