Die kanadischen Metal-Veteranen um Gitarrist & Sänger Steve „Lips“ Kudlow & Co sind einfach Kult, spätestens seit dem 2009er Dokumentarfilm „ANVIL – Geschichte einer Freundschaft“. Aber auch musikalisch haben die drei Ahornblätter noch ordentlich Saft. Das stellte ihr Auftritt am 2. Dezember im Bochumer Rockpalast – der kleinen Spielstätte der Matrix - unter Beweis.
Geradeaus, schnörkellos, fast etwas altmodisch direkt klingt das Trio. Das besteht aktuell aus Kudlow, natürlich Schlagzeug-Ass Robb Reiner sowie dem erst im August eingestiegenen Tief-töner Chris Robertson. Und die drei hauten den Zuhörern im ganz ordentlich gefüllten Rockpalast mal ordentlich auf die Omme. So muss man sich erstmal trauen, den Gig zu eröffnen: Lips sprang Eingangs beherzt in Parkett und solierte dort erstmal ausgiebig – zu Begeisterung der Zuhörerschaft. Mit den Fans auf Tuchführung. Vorbildlich. Das änderte sich bei Rest des Auftritts nicht. Aber abgesehen davon: ANVIL haben einfach Songs zu bieten. Zum Beispiel den Titelsong der jüngsten Scheibe „Hope In Hell“. Das saß. Vom gleichen Œuvre kam die krachende Single „Badass Rock N Roll“, der Knaller „Eat Your Words“ ebenso.
Etwas kurz kam dagegen die noch stärkere Vorgängerscheibe „Juggernaut Of Justice“. Hier erwischte man mit „Swing Thing“ die wohl schwächste Nummer, auch wenn der furios trommelnde Robb Reiner hier Gelegenheit erhielt, solistisch sein Können zu beweisen. Nur: Schlagzeugsolos brauchte schon in den 80er niemand wirklich. Wenn die spielfreudige Truppe aber auf echte Songs setzte, erlebte sie ihre stärksten. Etwa mit der sabbathesken Uralt-Komposition „ThumbHang“. Apropos BLACK SABBATH: Deren jüngstes Album „13“ nahm Kudlow zum Anlass einer augenzwinkernden Urheberrechtsbeschwerde. Hieß doch schon ANVILS dreizehnte Scheibe Jahre früher „This is Thirteen“. Ansonsten hatte das Trio vor allem eines: Spaß. Die Herren rocken einfach – und spielen dabei noch vorzüglich zusammen. Und großes Vergnügen hatten die tobenden Zuhörer offenkundig auch, etwa beim Klassiker „Metal On Metal“ oder auch bei der Zugabe „Forged in Fire“. Stark. -nhs
Eine große Bilderstrecke gibt es HIER.
March Of The Craps
666
School Love
Bad Ass Rock´n´Roll
Winged Assassins (Bass Solo)
On Fire
This Is Thirteen
Mothra (Dildo-Slide-Gitarrensolo)
Thumb Hang
Swing Thing (Schlagzeug Solo)
Hope In Hell
Eat Your Words
Metal On Metal
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Forged In Fire