Die Briten THUNDER sind die letzten Überlebenden der Welle von Nachwuchs-Hardrockern, die sich in den späten Achtzigern von der britischen Insel aufmachten, die Rock n` Roll-Welt aufzumischen. Abgesehen von einigen versprengten Einzelkämpfern ist heuer allein dieses Quintett über. Aber das steht dafür noch voll im Saft, wie ihre Auftritte auf der aktuellen Tour beweisen. In unseren Breiten gastierten sie in der Bochumer Zeche und im Hypothalamus in Rheine
Gleiches Programm, dennoch zwei sehr unterschiedliche Auftritte: Hier der winzige Club in der westfälischen Provinz, dort die altbewährte Rockbühne der Zeche, auf der schon unterschiedlichste
Genre-Granden gasiert haben.
Hier ein Konzert im fast privaten Rahmen mit vielleicht 170 Zuhörern, dort gut gefüllt einer der größten Clubs im Revier.
In beiden Fällen legten Kreativ-Direktor Luke Morley an der Gitarre und seine Kollegen dem Auditorium eingangs die aktuelle Scheibe – die erste nach 8 Jahren Sendepause – ans Herz. Der Titelsong „Wonder Days“ eröffnete krachend den Reigen. Nur Unterbrochen vom 1995er Hit „River of Pain“ folgten mit „Black Water“, „Resurrection Day“ und „Broken“ gleich noch drei weitere Nummern des neuen Albums. Das saß.
Ansonsten gab es an beiden Spielorten einen Durchmarsch durch die Bandgeschichte seit 1989, beginnend beim Titelsong des Debüts „Backstreet Symphony“, über spätere Werke wie das bluesig-krachende „The Devil Made Me Do It“ bis zur grandiosen Ballade „Love Walked In“. Alles dynamisch und mit reichlich Spielfreude vorgetragen. Diese Band hat einfach Bock auf die Tour.
Sänger Danny Bowes ist noch immer großartig bei Stimme, die Rhythmusgruppe aus Bassmann Chris Childs und Schlagzeuger Harry James drückt gnadenlos, während Luke Morley und Ben Matthews an den Gitarren und Keyboard grundsolide rockend abliefern. Das ist keineswegs selbstverständlich, hat doch Matthews gerade erst eine Krebserkrankung überstanden. Offenkundig geht es ihnen nicht um die schnelle Mark, sondern echte Leidenschaft.
Und die gab es auch im Publikum. In Rheine waren die Zuhörer einfach näher dran, hatten den Eindruck, die Band wenige Meter vor ihrer Nase spiele nur für sie. Ein Privatkonzert geradezu. In Bochum brachte die Band ein wesentlich größeres Auditorium zum Beben. Hier tobte eine wilde Rock n Roll-Party und sprang auf das Bühnengeschehen über. Fantastisch. -nhs
Das wurde gegeben:
Wonder Days
River of Pain
Black Water
Resurrection Day
Broken
The Devil Made Me Do It
Backstreet Symphony
I'll Be Waiting
The Thing I Want
When the Music Played
Love Walked In
I Love You More Than Rock 'N' Roll
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Higher Ground
Dirty Love