Die Zeche Zollverein war seit ihrer Errichtung ein Ort harter und lauter Arbeit. Diese Tradition wurde am 27.1. fortgesetzt. In der Halle 5, der ehemaligen Zentralwerkstatt , war man gut beraten die Anordnungen der Arbeitssicherheit zu befolgen und einen Gehörschutz zu tragen.
Das Ruhr Museum auf Zollverein zeigt noch bis zum 28.2.2017 die sehenswerte Ausstellung „Rock und Pop im Pott.“ Natürlich sind im Bereich der härteren Gangart dort auch KREATOR und eben SODOM vertreten, ein Umstand, der zum Anlass genommen wurde, auch mal Heavy Metal auf Zollverein darzubieten. Und so kommt es dann, dass Onkel Tom Angelripper mit ausgebreiteten Armen in der Mitte der Bühne steht und sichtlich genießt, was er sieht und hört: hochgereckte Fäuste und „Pommesgabeln“ sowie laute „SODOM, SODOM“-Rufe.
Die Stimmung ist ausgelassen, Fans und Band sind zufrieden. SODOM haben Bock und spielen dementsprechend auf. Eine gelungene Mischung aus Klassikern wie „Agent Orange“, „Ausgebombt“ und „Napalm In The Morning“ und Stücken des aktuellen Albums „Decision Day.“ „Wir haben gar nicht mit so vielen Leuten gerechnet, schließlich spielt gerade auch Schalke“, verkündet der Frontmann, der selber bekanntlich bekennender Schalker ist. Gitarrist Bernemann ist im Gegensatz zu ihm BVB-Fan und natürlich lässt er es sich nicht nehmen im weiteren Verlauf des Abends zu verkünden, dass Schalke 0:1 verloren hat. Mit einem satten Grinsen im Gesicht, das aber eindeutig nicht nur vom Fußballergebnis kommt, sondern in erster Linie mit der allgemein guten Stimmung in der Zentralwerkstatt zusammenhängt. Eine Location, an der die Verantwortlichen noch nicht so viel Erfahrung mit Metalkonzerten haben, diese aber unbedingt weiter sammeln sollten! Denn es macht Spaß in dieser Halle, und der Umstand, dass der Weg zu den Toiletten direkt seitlich an der Bühne vorbei führt, gibt durchaus interessante Einblicke auf das Geschehen dort oben und hat seinen eigenen Charme. Die Security muss noch ein wenig in ihre Aufgaben eingewiesen werden, aber auch das lässt sich machen.
Die gute Stimmung liegt aber nicht nur an SODOM und der netten Location, es gibt einen weiteren Faktor, der den Abend rund machte: RAGE meets REFUGE. Peavy und seine Mitstreiter erscheinen sowohl in der aktuellen Besetzung, also Marcos Rodriguez an den sechs Saiten und Vassilios Maniatopoulos an den Drums, somit als Rage, werden aber bereits nach drei Songs von den ehemaligen Bandmitgliedern Manni Schmidt (Gitarre) und Christos Efthimiadis (Schlagzeug) abgelöst, der Live-Combo, die als REFUGE durch die Lande zieht. Zum Schluss des knapp einstündigen Gigs stehen sie alle vereint auf der Bühne und haben sichtlich Spaß in den Backen. Es ist ihnen zweifelsfrei gelungen, das Publikum anzuheizen und die Bühne für SODOM zu bereiten. Auch die Zuständigen auf Zollverein sind hoffentlich mit dem Abend so zufrieden wie die Fans und verstehen diesen Abend als Auftakt für weitere Veranstaltungen aus dem Bereich des Schwermetalls. Der Ort hätte es verdient. -Markus Renner
In Retribution
In War and Pieces
Sodomy and Lust
Surfin' Bird
The Saw Is the Law
Outbreak of Evil
Napalm in the Morning
Sacred Warpath
Agent Orange
Stigmatized
Caligula
City of God
Tired and Red
Blood Lions
Blasphemer
Proselytism Real
Nuclear Winter
Rolling Thunder
Remember the Fallen
Ausgebombt